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Russische Geschichte

Teil VI: Kapitel 1
GUS und Russische Föderation: Russland (seit 1991)

 

1000 Jahre Russland

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1991
Die Initiative verlagerte sich vom Zentrum auf die Republiken. Rußland, Ukraine und Belorußland gründeten eine Gemeinschaft Unabhängiger Staaten
(GUS; 08.12.). Ihr schlossen sich alle verbleibenden ehemaligen Sowjetrepubliken an (21.12.) (außer Georgien - 1993). Damit hörte die Sowjetunion auf zu bestehen (Ratifizierung am 17.12. durch den Obersten Sowjet von Rußland). Gorbatschow trat als Präsident zurück (25.12.).

1992
Die Preise wurden freigegeben
(Januar). Die ökonomische Situation verschlechterte sich weiter dramatisch. Wirtschaftliche Liberalisierung. Starker Preisanstieg. Konservative Kräfte blockieren radikale Reformen. Internationale Hilfslieferungen für Rußland sollen das Leid lindern. Außenpolitisch versucht Rußland seine Macht zu behaupten. Es kommt zu Uneinigkeiten mit der Ukraine in bezug auf die strategischen Waffen der Schwarzmeerflotte und mit Kasachstan bezüglich der Weltraumbasis.

Das russische Parlament führt den Staatsnamen Russische Föderation - Rußland ein (April).

1993
Rußland sucht die Annäherung an die NATO und erwägt einen Beitritt, was von den Mitgliedstaaten und den westlichen Anliegerstaaten
(ehemalige SU und Polen) auf Ablehnung stößt. Rußland wird zu Tagungen der G7 (USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada) eingeladen. Wirtschaftliche Hilfe wird in Aussicht gestellt. Eine Zusammenarbeit im Rahmen der EG wird für möglich gehalten.

Die russische Verfassung wird durch Volksentscheid angenommen (Souveränität Rußlands und seiner Nachbarn).

Georgien tritt auf Drängen Russlands der GUS bei.

1994
Die wirtschaftliche Situation hat sich noch nicht verbessert. Rußland wird politisch in die G7-Runde
(G7+1) integriert (Juli); hat aber wirtschaftlich noch kein Mitspracherecht.

Die letzten russischen Truppen sind aus dem Baltikum abgezogen (Estland, Lettland; Litauen [1993]; 1991 noch 120 000 Soldaten). Einzelne Basen im Kaukasus und in Zentralasien existieren noch (Die ehemals sowjetische Auslandsarmee umfaßte in Europa, auf Kuba, im Kaukasus, im Baltikum und in der Mongolei über 750 000 Soldaten).

Endgültiger Abzug der alliierten Streitkräfte aus Deutschland, die Nachkriegszeit ist beendet. Helmut Kohl (sei 1982 Bundeskanzler [CDU]; * 03.04.1930) verabschiedet die letzten Truppenkontingente unter Matwej Burlakow (31.08.; Oberkommandierender der GUS-Streitkräfte in Deutschland; Generaloberst; ehemals 351 274 Soldaten [.Iswestija" vom 31.08.94]).

Im Bosnien-Konflikt kommt es zu Uneinigkeiten zwischen den USA (unterstützt mehr Kroatien) und Rußland (unterstützt mehr Serbien).

1995
Der Konflikt um Tschetschenien
(Kaukasisches autonomes Territorium) nimmt internationale Dimensionen an (Verstoß gegen Vereinbarungen der KSZE und KSE [Konventionelle Streitkräfte]). Wirtschaftssanktionen seitens der EU werden erwogen.

1996
Rußland wird 39. Mitglied des Europarats
(Frieden und Sicherheit in Europa nur mit Rußland war ein Für-Argument; Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien ein Gegen-Argument). Dies wird als diplomatischer Erfolg gefeiert.

Das russische Parlament annuliert den Beschluß vom 12. Dezember 1991 (Auflösung der Sowjetunion, Beschluß zur Aufhebung der Gründungsvereinbarung der UdSSR aus dem Jahr 1922). Das Parlament verlangt vom Präsidenten B. Jelzin Bemühungen zur Reintegration Belorußlands und der anderen ehemaligen Sowjetrepubliken (Verfassungskonflikt zwischen Parlament und Präsidialamt).

1999
Die ethnischen Konflikte auf dem Balkan eskalieren zum Balkan-Krieg um den Kosovo, in dem Jugoslawien durch die NATO bombardiert wird. Viktor Tschernomyrdin
(Jugoslawien-Beauftragter der russischen Regierung) versucht mit diplomatischen Mitteln die Situation zu entschärfen. Rußland kündigt zeitweise die Beziehungen zur NATO auf. Nach Kriegsende wurden Teile der russischen Streitkräfte in die KFOR-Truppen integriert.

Rußland führt den Tschetschenien-Krieg gegen diesen Teil von Rußland. Dieser Krieg belastet die Beziehungen zu den G8-Staaten. Am letzten Tag des Jahres tritt Boris Jelzin als Präsident zurück. Interims-Präsident wird der Ministerpräsident Wladimir Putin (* 1952; div. Funktionen in der Partei, im Staat und Geheimdienst).

2000
Wladimir Putin
(* 1952; hochrangige Funktionen im KGB; sowjetischer, russischer Politiker; Tschetschenienkriege) wird im März zum Präsidenten von Rußland gewählt.

2001
Die Raumstation "Mir" wird gezielt zum Absturz gebracht
(Grundmodul seit Februar 1986 im All).

2001 - 2002
Die USA als Hauptmacht der Allianz
(mit deutscher Beteiligung) führen in Afghanistan Krieg gegen die Taliban ("Antiterrorkrieg" infolge der Ereignisse vom 11.09.2001 in New York; initiiert vom Präsidenten der USA George W. Bush).

2002
Georgien rückt in den Mittelpunkt
(vordringen amerikanischer Militärs) der USA-Politik in dieser islamischen Region. In Moldawien laufen ähnliche Prozesse der Zunahme des westlichen Einflusses ab.

2003
Die USA führen den 2. Irak-Krieg
(Allianz von rund 35 Staaten: USA, England, Spanien, Japan, Polen u. a. ohne ein UNO-Mandat; Rußland, China, Frankreich, Deutschland u. a. verurteilen diesen Schritt z. T. als Völkerrechtsverletzung). George W. Bush spricht von der "Verteidigung" amerikanischer Interessen ("Befreiung" des Irak und Sturz Saddam Husseins). Der russische Außenminister, Igor Iwanow versucht die russisch-amerikanischen Beziehungen zu retten.

2008
Dmitri Medwedew
(* 1965; Spitzenfunktionen im Aufsichtsrat des Erdgaskonzerns Gazprom; russischer Politiker) löst W. Putin als Präsident von Russland ab. Putin wird als Ministerpräsident gewählt, dessen Machtbefugnisse er vorher noch erweitert hatte.
Mit der Anerkennung Südossetiens und Abchasiens seitens Russlands verschärft sich der Konflikt mit Georgien in der Kaukasus- und Krim-Region (auch Moldawien und das Gebiet Transnistrien).

2009
Zwischen der Ukraine und Russland kommt es immer wieder zu politischen und wirtschaftlichen Auseinandersetzungen. Ein Höhepunkt ist der russische Stopp der Erdgaslieferungen. Die Ukraine strebt die NATO-Mitgliedschaft an.

Georgien tritt wegen fortwährender Spannungen zu Russland wieder aus der GUS aus.

 

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